(vorgelegt 2014 an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
unter der Betreuung von Prof. Dipl.-Rest. Volker Schaible)
Die Arbeit ist als Buch erschienen unter dem Titel "Kutschenlack, Asphaltschwarz und Nitroglanz" im Karren Verlag für kraftfahrzeugtecnische Literatur und wurde 2019 mit dem Nicholas Cugnot Award der Society of Automotive Historians (SAH) ausgezeichnet.
Viele industrielle Beschichtungsstoffe aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts müssen heute als „historische Materialien“ bezeichnet werden, da entsprechende Zubereitungen inzwischen größtenteils vom Markt verschwunden sind und, - wenn überhaupt - , nur in ganz speziellene "Nischen" der Lackindustrie überlebt haben. Solche Materialien stellen allerdings besondere Anforderungen an die bei der Konservierung und Restaurierung verwendeten Methoden, so dass es für ihre Erhaltung auf Kulturgütern immer wichtiger wird, ihre historische Entwicklung, ihre Zusammensetzung und ihre besonderen Eigenschaften zu kennen und zu verstehen.
Die für die Bedürfnisse einer im Laufe des 20. Jahrhunderts schnell wachsenden Automobilindustrie entwickelten Grundierungen und farbigen Decklacke wurden schnell auch für die Massenproduktion vieler anderer Konsumgüter sowie im Kunsthandwerk und für Werke der Bildenden Kunst verwendet. Diese Forschungsarbeit untersucht die in verschiedenen Zeitabschnitten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verwendeten Materialien zur Fahrzeugbeschichtung anhand von Archivquellen, zeitgenössischer Fachliteratur und naturwissenschaftlichen Analysen.