Über Omnia


Bei der Restaurierung von historischen Fahrzeugen entwickeln viele Sammler inzwischen ein großes Bewusstsein für die originale Substanz und die historische Gesamtheit ihrer Wagen und rücken ab von der Vorstellung „besser als neu“.

Wird dabei „konventionell“ gearbeitet, müssen die authentischen Oberflächen allerdings meist komplett überarbeitet oder entfernt werden und gehen so unwiederbringlich verloren. Originalität ist jedoch ein immer wichtigeres Thema und der Verlust einer historischen Lackierung oder der ursprünglichen Innenausstattung wird mehr und mehr als Wertverlust gegenüber einem Wagen mit erhaltenen authentischen Flächen betrachtet. AUsgehend von meiner Werkstatt in Freiburg im Breisgau arbeite ich inzwischen für und auch in zahlreichen privaten Sammlungen und Museen weltweit.

Seit mehr als fünfzehn Jahren biete ich den Eignern eine individuelle Beratung sowie genau abgestimmte praktische Konzepte, Materialien und Bearbeitungen, mit denen Schäden in historischen Lacke und Beschichtungen sowie Leder, Kunstleder, Textilien, Holzoberflächen oder Metallüberzügen auf aktiv genutzten historischen Fahrzeugen wieder geschlossen werden können. Auf diese Weise ist es möglich, solche Materialien in einem historischen Gebrauchszustand und das Fahrzeug in Funktion zu erhalten.

 

Ein nach den beschriebenen Grundsätzen von mir konservierter und restaurierter Bugatti T57C hat 2015 bei der "Chantilly Arts & Elegance Richard Mille" den Klassensieg in der Kategorie "Voitures en Etat d’Origine" sowie den "Prix du Meilleur Préservation" der FIVA erhalten. Weitere in meiner Werkstatt bearbeitete Fahrzeuge wurden zu namhaften Concours wie Pebble Beach, Villa D'Este oder Masterpieces & Style für die Preservation Class eingeladen. Ein 2024 vom mir konservierter Bugatti T59 wurde kurz darauf im Pebble Beach Concours d' Elegance zum Best of Show gekürt, - als erstes Preservation Class Fahrzeug in der Geschichte dieser Veranstaltung.

Über die praktische Arbeit an den Fahrzeugen hinaus verfüge ich über langjährige Erfahrung bei der Untersuchung von historischen Materialien und ihrer naturwissenschaftlichen Analyse. Mit diesem spezialisierten Fachwissen unterstütze ich Versicherungsgutachter oder Juristen in Fragen der Orignalität von historischen Komponenten: B ei zahlreichen Fahrzeugen konnte auch anhand sehr kleiner Fragmente der Farbton und die Zusammensetzung der Originallackierung identifiziert werden, um die entsprechenden Oberflächen dann originalgetreu zu rekonstruieren. Über mehr als zehn Jahren und auch im Rahmen meiner Dissertation wurden so zahlreiche Vergleichsdaten ausgewertet, die nun als Referenzproben zur Verfügung stehen. Mehr zu den entsprechenden Möglichkeiten finden Sie hier.

 

Sind grossflächige Ergänzungen notwendig (wie etwa eine Komplettlackierung mit Nitrozelluloselack**), für Nachfertigungen aller Art sowie bei der Beschaffung originaler Teile hat sich die Zusammenarbeit mit meinem internationalen Netzwerk von renommierten Spezialisten bewährt. Notwendige technische oder mechanische Reparaturen werden dabei von erfahrenen Fachleuten ausgeführt, die meinen Ansatz der „Erhaltung und Nutzung“ teilen.

Dies ermöglicht auch komplexe Projekte unter Einbeziehung aller Gewerke wie Stellmacherarbeiten, Ergänzungen der Karosserie, der Mechanik, der Innenausstattung und die Erhaltung oder authentische Rekonstruktion von historischen Oberflächen zm Beispiel mit Nitrolack oder Leinöl-basierten Kutschenlacken.

Auf diese Weise konnte etwa die Pinsellackierung eines Ballot L5/8 "Indianapolis" aus dem Jahr 1919 oder eines

Targa-Florio Rennwagens von 1924 aus dem Mercedes-Benz Museum mit der originalgetreuen Öllack-Technik rekonstruiert werden. Der Ballot errang 2019 beim Concours "Arts & Elegance" in Chantilly den Klassensieg und beim Concours in Pebble Beach einen Sonderpreis der Jury. 

In den meissten Fällen können auch sehr spezielle Anforderungen berücksichtig werden, wie beispielsweise die Material-, Farb- und Oberflächen-getreue Nachfertigung von Leder und Textilien nach historischen Vorbildern.

Entsprechende Ergänzungen mit  Brokatstoff (neu gewebt nach Originalbefund) erhielt etwa der Innenraum eines Bentley Mark VI Baujahr 1947, damals ausgestattet nach den Wünschen des indischen Erstbesitzers.

Handgezogene Linierungen, Schriftenmalerei, Decals und Aufkleber sowie andere wichtige Details können ebenfalls von Spezialisten im Netzwerk ergänzt und rekonstruiert werden.

Weitere Möglichkeiten für die erhaltenden Bearbeitung, Retusche und authentische Nachbildung an aktiv genutzten historischen Fahrzeugen finden Sie im Bereich Methoden & Materialien


** zur ChemVOCFarbV und der gesetzeskonformen Anwendung von historischen Materialien

    lesen Sie bitte die Technischen Hinweise